Seit nun mehr als 30 Jahren kann man in Lantershofen traditionell an jedem dritten Wochenende im Juli geschmacklich erkunden, warum Lantershofen auch als „Birnendorf“ bekannt ist. So lockte auch in diesem Jahr, am Wochenende des 18./19. Juli der herzhafte Geruch des Maubichkuchens zahlreiche Gäste an den Lantershofener Winzerverein. Das für diesen Birnenkuchen benötigte Obst wird von den Junggesellen seit jeher im jeweils vorangegangenen Jahr an den Birnbäumen des Dorfes geerntet und zusammen mit den Brötchesmädche geschält. Nach sorgfältiger Lagerung und unter Hinzuziehung einer geheimen Rezeptur, die nur wenigen Lantershofenern bekannt ist, kann man sich so im Juli endlich dem Genuss des Kuchens hingeben.
Um ein gelungenes Fest zu garantieren, traf man sich in den Reihen der Junggesellen schon seit Mittwochabend täglich, um gemeinsam den Festplatz für seine Gäste herzurichten. So konnte man dann am Samstag pünktlich um 17 Uhr zum Fassanstich übergehen und nahm entgegen der Wetterberichtsmeldungen dankbar wahr, dass Petrus es mal wieder gut mit Lantershofen meinte und einen schönen und lauen Sommerabend bescherte.
So ließ man es sich am Bierbrunnen bei Bier, Wein, Limo und so manchem zum Fest passenden Birnenbrand oder –likör gut ergehen. Fürs leibliche Wohl sorgten zudem die eifrigen Junggesellen in der „Frittenkist“ die mit Brat- und Currywurst, Chickennuggets, Kräuterbraten und natürlich Fritten so manchen leeren Magen wieder auffüllten.
Somit stand einem harmonischen Abend in geselliger Tischrunde, beim Kartenspiel, am Nagelklotz oder am Bierpavillon nichts mehr im Wege.
Als offizieller Programmpunkt des Abends stellte das bereits seit 2002 veranstaltete „Sibbe-Schröm“-Turnier einen Höhepunkt dar. In diesem Jahr war das Teilnehmerfeld mit 20 Kartenspielern so groß wie bisher noch nie. Auch eine Spielergruppe des Bölinger Junggesellenvereins war mit dem Ziel angetreten, den begehrten Maubich-Pokal aus Lantershofen mit nach Hause zu nehmen. Am Ende konnte jedoch der Lantershofener Junggeselle Florian Ropertz das Turnier mit den meisten Punkten für sich entscheiden und den Pokal, zusammen mit einer Flasche Wein, entgegen nehmen. Der Beste der Bölinger Teilnehmer wurde Zweiter und das Lantesche Brötchesmädche Kathrin Eckhardt belegte den dritten Platz. Auch diese beiden durften sich über einen Gewinn in Form von einer Flasche Wein bzw. einer Flasche Sekt freuen, auch wenn sie die Ehre, auf dem Sockel des Pokales in Zukunft ihren Namen lesen zu dürfen, knapp verpassten.
Im späteren Verlauf des Abends lockte neben dem noch bis tief in die Nacht gut besuchten Bierbrunnen, die Sektbar mit Sofa-Lounge vor allem die jungen Leute in den Keller des Winzervereins. So wurde noch bis zum Morgengrauen des folgenden Tages in geselliger Runde gefeiert, getanzt und gesungen.
Nach einer kurzen Nacht begann am Sonntagmorgen um 10:00Uhr der Haupttag des Maubichfestes. Obwohl das Wetter nicht so wohlgesonnen war wie am Vorabend, konnten die jeweils nur wenige Minuten dauernden Regenschauer die gute Stimmung auf dem Festplatz nicht wirklich trüben und hatten lediglich zur Folge, dass sich die Gäste kurzzeitig unter die schützende Plane des Junggesellenzeltes zurückzogen. Auch am zweiten Festtag konnte man sich über eine ansehnliche Anzahl von Gästen freuen. Darunter zahlreiche Ortsvereine, mit der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft befreundete Junggesellenvereine der Umgebung, sowie die übrige Dorfgemeinschaft und so mancher neugierige Gast aus dem Lantershofener Umland.
Bei dem besonders unter den Junggesellenvereinen der Grafschaft beliebten „Meterpokal“ lieferten sich die Vereine von Bengen und Oeverich einen langen und knappen Wettkampf, den die Oevericher am Ende für sich entscheiden und somit den Pokal mit in ihr Heimatdorf nehmen konnten.
Das Mittagsmenü fand auch in diesem Jahr wieder großen Zuspruch und es konnten mehr als 60 Essen herausgegeben werden. Auch die über 70 Maubichkuchen fanden regen Absatz und so manch einen sah man gleich mit einem ganzen Kuchen nach Hause ziehen.
Ab 15:00Uhr begeisterte dann das vereinseigene Tambourcorps mit einem Platzkonzert und beendete so den offiziellen Teil der Feierlichkeiten. Das Ende dieses schönen Wochenendes sollte damit allerdings noch lange nicht eingeläutet sein, denn bis die letzten Gäste den Bierausschank und die auch sonntags geöffnete Sektbar verließen, befand man sich erneut in den frühen Morgenstunden.
Rückblickend lässt sich das mit einem Bierumsatz von über 800 Litern zu den größten Festen des Dorfes zählende Maubichfest auch in diesem Jahr wieder als voller Erfolg betrachten. Für die Junggesellen ist das Maubichfest nicht nur aus traditioneller Sicht sehr wichtig, sondern es dient zudem als wichtige Einnahmequelle, um die enormen Kosten der jährlichen Lambertuskirmes zumindest zum Teil ausgleichen zu können.
Die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft St. Lambertus Lantershofen bedankt sich bei allen zum Fest erschienenen Gästen sowie allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.